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»Wir zweifeln nicht daran, daß auch dieser Apparat“ (der
psychische Apparat) „seine heutige Vollkommenheit erst über
den Weg einer langen Entwicklung erreicht hat. (...) Anderswie zu begründende Annahmen sagen
uns, daß der Apparat zunächst dem Bestreben folgte, sich
möglichst reizlos zu erhalten (...). Aber die Not des Lebens stört
diese einfache Funktion (...). Eine Wendung kann erst eintreten, wenn auf irgend
einem Wege, beim Kinde durch fremde Hilfeleistung, die Erfahrung des
Befriedigungserlebnisses gemacht wird (...). Ein wesentlicher Bestandteil
dieses Erlebnisses ist das Erscheinen einer gewissen Wahrnehmung (der
Speise im Beispiel), deren Erinnerungsbild von jetzt
an mit der
Gedächtnisspur der Bedürfniserregung assoziiert bleibt.
(...). Eine solche
Regung ist das, was wir einen Wunsch heißen; das
Wiedererscheinen der Wahrnehmung ist die Wunscherfüllung, und
die volle Besetzung der Wahrnehmung von der Bedürfniserregung
her der kürzeste Weg zur Wunscherfüllung.
(...) All die komplizierte Denktätigkeit aber, welche sich vom
Erinnerungsbild bis zur Herstellung der Wahrnehmungsidentität
durch die Außenwelt fortspinnt, stellt doch nur einen durch die
Erfahrung notwendig gewordenen Umweg zur Wunscherfüllung dar.
Das Denken ist doch nichts anderes als der Ersatz des
halluzinatorischen Wunsches, (...)«
(S. Freud)